GEB KITA Radolfzell | Stellungnahme zum Probelauf für Corona-Tests an städt. Kitas
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Stellungnahme zum Probelauf für Corona-Tests an städt. Kitas

Im gemeinsamen Gesprächen mit der Stadtverwaltung und den Leitungen der städt. Kitas konnten wir unseren Standpunkt zum Thema „Teststrategie an Kitas“ erläutern und möchten dies nochmals kurz zusammenfassen. Wir der GEB Kita begrüßen es, dass an mehreren Radolfzeller Kitas unterschiedliche Formen der Corona-Tests auf freiwilliger Basis ausprobiert werden. Wir versprechen uns davon, dass im Falle der Einführung einer Testpflicht schon einige organisatorische Hürden genommen und Kinder, Eltern und Kitas besser vorbereitet sind. Wir fordern:

  • Die Tests müssen für die Kinder so wenig invasiv wie möglich stattfinden. Wir sehen dabei die sog. Lolly-Tests als sinnvolle Lösung. Spucktest können für Kinder Ü3 ebenfalls möglich sein.
  • Zum Schutz der Kinder (auch für Ü3) muss es die Möglichkeit geben, zu Hause zu testen
    • Im vertrauten Umfeld, ohne den Zeitdruck oder die Ablenkung durch Andere in der Bringzeit
    • Damit die Kita nicht mit dem negativen Erlebnis der Tests verknüpft wird bzw. möglicher (Zeit-)Druck besser aufgefangen werden kann
    • Aus datenschutzrechtlichen Gründen, denn die Testung kann nicht im Gebäude sondern muss draußen im mehr oder weniger ungeschützten Rahmen stattfinden .
    • Zur Vermeidung von Ausgrenzung und Stigmatisierung bei positivem Testergebnis.
    • Um die angespannte zeitliche Situation in den Familien nicht noch mehr zu belasten.
  • Ebenfalls zum Schutz der ErzieherInnen fordern wir die Testung der Kinder zu Hause:
    • Da die Kitas nach unserer Erfahrung nicht die personelle Kapazität haben, ErzieherInnen mehrere Stunden in der Woche mit einer fachfremden Aufgabe zu betrauen
    • Um die ErzieherInnen nicht einem noch größeren Risiko auszusetzen als sie es bei der täglichen Arbeit schon sind.
    • Der zeitlichen Aufwand für das Kita-Personal steht in keiner Weise im Verhältnis zum Ergebnis (da das gleiche Ergebnis von den Familien zu Hause erreicht werden kann)
    • die Verantwortung der Überwachung und Auswertung der Tests sind dem pädagogischen Personal jeder Einrichtung ebenfalls nicht zumutbar

Bisher gibt es aus Sicht der Eltern und Kinder noch keine Vorteile in der Testung vor Ort. Auch die angesprochene Rechtssicherheit eines angeleiteten Selbsttest sehen wir nicht als nennenswerten Vorteil, da es sich, bei einem positiven Test, nur max. um ein paar Stunden handelt, bis die Eltern ein ebenso rechtssicheres Dokument des Kinderarztes erhalten können.

Aus den Diskussionen mit den Vertretern der Stadtverwaltung haben wir entnommen, dass man sich dort für die Tests in den Kitas auch deswegen entschieden hat, da das Vertrauen in die Eltern, einen Test (richtig) ausführen und dokumentieren zu können nicht gegeben ist. Wir möchten diesen Vorwurf von uns weisen und wehren uns gegen diesen Generalverdacht.

Wir als Mitglieder des GEB Kita sind sehr erstaunt, dass dieses Vertrauen in die Eltern von Schulkindern, die sich zu Hause testen dürfen, offensichtlich größer ist als das in die Kita-Eltern. Wir empfinden dies als unfair.

Die Tests werden aus unserer Sicht eine größere Akzeptanz finden, wenn sie für die gesamte Familie am wenigsten aufwändig sind – eben bei der Durchführung zu Hause. Und wir werben gerne dafür, an freiwilligen Tests teilzunehmen.

Bei Fragen steht Ihnen der Vorstand des GEB Kita Radolfzell gerne zur Verfügung info@geb-kit-radolfzell.de